Lancroft Abbey 01 - Der Heiratsplan by Sophia Farago

Autor:Sophia Farago [Farago, Sophia]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Fiction, Romance, Historical, Regency
ISBN: 9783955307448
Google: hqCfCgAAQBAJ
Herausgeber: Edel:Books
veröffentlicht: 2015-11-06T17:39:07.365000+00:00

Kapitel 21

Mr Markfield war zielgerichtet durch den Saal geschlendert, verbeugte sich nun formvollendet vor Lady Derryhill und war eben dabei, Penelope zu begrüßen, die mit strahlendem Lächeln zu ihm emporsah, als der Kapellmeister den nächsten Tanz ankündigte. Sofort war der junge Mann zur Stelle, dem sie diesen Tanz versprochen hatte, doch auch Mr Markfield bot Penelope seinen Arm an.

Stirnrunzelnd musste Frederica mitansehen, wie ihre Schwester den anderen Mann mit einem bedauernden Schulterzucken stehen ließ und Mr Markfields Arm ergriff.

„Unser Tanz, nicht wahr, Miss Barnett?“, hörte sie eine Stimme hinter sich.

Es dauerte einige Augenblicke, bis Frederica erkannte, dass diese Worte ihr galten. Sie fuhr aus ihren Beobachtungen auf und sah den älteren Herrn an, der sich für die Quadrille in ihre Tanzkarte eingetragen hatte. Sie bemühte sich um ein freundliches Lächeln, reichte ihm die Hand und ließ sich zur Reihe der anderen Paare führen, die bereits auf dem Parkett Aufstellung genommen hatten. Sie kamen direkt vor Mr Pingham-Fawles zu stehen, der mit einem Glas in der Hand neben dem Eingang zum Spielzimmer stand und sich mit anderen Herren unterhielt. In diesem Augenblick gesellte sich der junge Mann zu ihnen, den Penelope einfach stehen gelassen hatte.

„Musstest du diesen Kerl unbedingt mitbringen, Pingi?“, lautete seine vorwurfsvolle Frage an Pingham-Fawles. „Gerade hätte ich die Chance gehabt, mich bei Londons neuester Schönheit angenehm zu machen, da kommt er mir eiskalt dazwischen. Er hat Glück, dass ich eine Abneigung dagegen habe, im Morgengrauen aufzustehen, sonst hätte ich ihm glatt meinen Handschuh ins Gesicht geworfen, um ihn zu einem Duell zu fordern!“

Frederica erschrak zutiefst. Was hatten die Männer bloß immer mit ihren Duellen? Gab es durch den Krieg nicht schon genug Leid und Verwundete?

Sie hätte gern Mr Pingham-Fawles’ Gesichtszüge gesehen, aber sie stand mit dem Rücken zu ihm. Noch stimmten die Musiker die Instrumente, doch die Quadrille konnte jeden Augenblick beginnen.

„Ich habe keine Ahnung, wer das ist“, hörte sie zu ihrer Überraschung die näselnd vorgebrachte Antwort. „Man hat ihn mir als einen gewissen Mr Markfield vorgestellt … zumindest glaube ich, mir diesen Namen gemerkt zu haben.“

„Du kennst ihn nicht mal? Warum hast du ihn denn dann hierher gebracht, um Himmels willen?“

Das interessierte Frederica allerdings auch. Die ersten Takte der Musik setzten ein.

„Ich war bei Deverell zu Gast und hatte eigentlich vor, den ganzen Abend dort am Spieltisch zu verbringen. Markfield war auch anwesend – frag mich nicht, wie er zu dieser Ehre kam. Jedenfalls hatte er von Anfang an unsagbares Glück und hat mich ausgezogen bis auf meine Unterwäsche, bildlich gesprochen.“

Frederica errötete ob dieser unschicklichen, nicht für die Ohren einer jungen Dame bestimmten Ausdrucksweise, konnte jedoch nicht anders, als gespannt auf die nächsten Worte zu warten.

„Ich hatte gar nicht vor, diese Soiree zu besuchen. Da fragte mich Markfield doch allen Ernstes, ob ich eine Einladungskarte erhalten habe. Und als ich bejahte – denn, bitte, zu welchem Anlass bekommt ein Mr Pingham-Fawles keine Einladung –, da machte er mir einen überraschenden Vorschlag. Ich solle hierher fahren, ihn mitnehmen und Lady Linham vorstellen. Dafür würde er einen meiner drei Schuldscheine zerreißen.

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